Wie kürzlich im Fachmagazin „Proceedings of the Royal Society B“ nachzulesen war, haben Forscher der britischen Oxford University herausgefunden, dass, wer lacht, Schmerzen weniger intensiv empfindet. Vor allem das Lachen in Gruppen könne Endorphine – auch als Glückshormone bekannt – freisetzen und so die Reizschwelle erhöhen.
„Wir vermuten, dass die körperliche Aktion beim Lachen die Aktivierung des Endorphin-Systems in Gang setzt“, schreiben die Forscher in ihrem Artikel.
In Palo Alto (USA) gründeten 1953 Psychologen, Psychiater und Sozialwissenschaftler eine Gruppe, die sich mit der Gelontologie, der Wissenschaft des Lachens, beschäftigt. Bekannt wurde die Lachtherapie durch die Autobiographie („Der Arzt in uns selbst“) des Wissenschaftsjournalisten Norman Cousins, der seine chronische Wirbelsäulenentzündung buchstäblich weglachte. Er sah sich regelmässig witzige Filme an oder liess sich lustige Bücher vorlesen, worauf sich sein Gesundheitszustand stetig verbesserte. In den vergangenen Jahrzehnten haben sich diverse wissenschaftliche Studien mit dem positiven Effekten des Lachens beschäftigt. So wurde nachgewiesen, dass Humor….
… die Ausschüttung von Stresshormonen reduziert
… die körperliche Regeneration fördert
… die Muskulatur entspannt
… die Ausschüttung von Endorphinen fördert
… den Blutdruck senkt
… die Bronchien erweitert
… Cholesterin abbaut
… gesunde Abwehrzellen aktiviert
… Immunoglobuline und Zytokinine vermehrt
… die Selbstheilungskräfte aktiviert
… und sogar lernbar und trainierbar ist.
Wenig erstaunlich also, dass Lachen als Medizin die Welt erobert. In Indien existieren über 100 Lachklubs. In England kann man sich Lachen mittels Rezept verschreiben lassen. Ausgebildete Lachtherapeuten nehmen sich dann der Patienten und ihrer gesundheitliche Probleme an. Und in der Schweiz gibt es die „Stiftung Humor & Gesundheit“, die Projekte rund umtherapeutischen Humor fördert und finanziert.
(Artikel von Susanne Stettler in „“Coopzeitung“ Nr. 49 vom 6.12.2011)